Pressemitteilung 19.07.2006

Pressemitteilung vom 19.07.2006

Finanzielle Auswirkungen der Gesundheitsreform auf die Oberlausitz-Kliniken gGmbH

Gesundheit wird teurer. Das wird im kommenden Jahr vermutlich auch die Oberlausitz-Kliniken gGmbH zu spüren bekommen. Durch die von der Bundesregierung beschlossene Gesundheitsreform kommen erhebliche Mehrkosten auf das Klinikum und seine Mitarbeiter zu.

Die Versicherten der beiden größten sächsischen Krankenkassen AOK und IKK müssen in den nächsten zwei Jahren mit beträchtlichen Beitragssteigerungen rechnen. Beide Kassen sind mit 12% bzw. 11,8% bundesweit die günstigsten Krankenversicherer ? und auch diejenigen, bei denen die meisten Mitarbeiter der Oberlausitz-Kliniken gGmbH versichert sind. Somit steigen die Kosten der gesetzlichen Gesundheitsversorgung nicht nur für jeden versicherten Arbeitnehmer, sondern auch für das Krankenhaus als Arbeitgeber. Im Jahr 2007 wird der Beitragssatz vermutlich bereits um durchschnittlich 0,5 Prozentpunkte angehoben werden. Ein Jahr später soll der sog. Gesundheitsfonds eingeführt werden, in den alle Versicherten voraussichtlich einzahlen werden. Dann gilt bundesweit einheitlich ein durchschnittlicher Beitragssatz, welcher aufgrund eines Sieben- Milliarden- Defizits der Krankenkassen auf geschätzte 14 Prozent steigen wird. Dies sind zwei Prozentpunkte mehr als derzeit bei den beiden großen sächsischen Kassen. Die Belastung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern steigt somit um jeweils einen Prozentpunkt ? von einer finanziellen Entlastung durch die Gesundheitsreform kann nicht die Rede sein.

Laut Aussage des Geschäftsführers der Oberlausitz-Kliniken gGmbH, Reiner E. Rogowski, werden die beiden Krankenkassen für ihre Sparsamkeit und ihr gutes Wirtschaften von der Politik bestraft. Beide garantieren trotz bundesweit niedrigster Beiträge eine umfassende Versorgung ihrer Versicherten und bieten diverse Gesundheitsprogramme an in enger Kooperation mit dem Klinikum und den anderen sächsischen Krankenhäusern. Die Oberlausitz-Kliniken rechnen aufgrund einer Beitragssteigerung von 0,5% im kommenden Jahr bereits mit einer Mehrbelastung von rund 90.000 ? allein für die Oberlausitz-Kliniken gGmbH. Für das Jahr 2008 kalkuliert der Geschäftsführer schon jetzt mit einer geschätzten Mehrbelastung von 360.000 ? durch die voraussichtliche Anpassung der sächsischen Kassen an den bundesweiten Krankenkassentarif von dann 14 Prozent. Des weiteren kommen noch die Belastungen durch die Mehrwertsteuererhöhung von 16% auf 19% dazu ? weitere 500.000 ?. Dies bedeutet insgesamt eine zusätzliche finanzielle Belastung von 860.000 ? für die Oberlausitz-Kliniken gGmbH in den nächsten Jahren ? ohne Gegenfinanzierung. Aus dem Gesundheitsfonds erhalten die Krankenkassen zukünftig für jeden Versicherten eine einheitliche Grundpauschale sowie Zuschläge für Ältere und Kranke. Selbst wenn AOK und IKK Sachsen weiterhin gut wirtschaften und einen Teil des Geldes wieder auszahlen, so Herr Rogowski, gehen die Arbeitgeber leer aus, denn Überschüsse können nur an die Versicherten direkt ausgezahlt werden. Reicht das Geld aus dem Fonds allerdings nicht aus, werden auch nur die Versicherten zur Kasse gebeten, wenn Zusatzbeiträge kassiert werden müssen.

 



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