Pressemitteilung 01.08.2008

Pressemitteilung vom 12.08.2008

Chefarztwechsel in der Radiologie

Zum 1. August diesen Jahres gibt es einen Wechsel in der Chefarztposition des Instituts für Radiologie der Oberlausitz-Kliniken gGmbH ? der langjährige Chefarzt Dipl.-Med. Jürgen Schreiter wurde nach insgesamt 35 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger steht bereits fest: Dipl.-Med. Uwe Kersten Wahl übernimmt dann die Geschicke des Instituts.

Chefarzt Dipl.-Med. Jürgen Schreiter ? sein Werdegang

Bereits von 1962 bis 1963 war Jürgen Schreiter im Krankenhaus Bautzen tätig ? er absolvierte sein Vorpraktikum vor dem Medizinstudium in der Chirurgischen Klinik und war dort als Pfleger auf Station tätig. Zum Studium ging es anschließend bis 1969 an die Universität Rostock, für Herrn Schreiter der ideale Studienort aufgrund der guten Rahmenbedingungen.

Im Jahr 1969 erfolgte der Studienortwechsel an die damalige Medizinische Akademie Magdeburg, wo der junge Mediziner mit seiner Facharztausbildung für Medizinische Radiologie begann. Führende Ärzte, die Herrn Schreiter damals geprägt haben, waren Prof. Freitag und Prof. Morczek, der als der damalige ?Papst der Radiologie der DDR? galt. ?Bis 1973 blieb ich in Magdeburg und erhielt dort eine gute breitgefächerte und sehr gründliche Facharztausbildung einschließlich Nuklearmedizin und Strahlentherapie?, schildert Jürgen Schreiter seinen Werdegang und fügt hinzu: ?Heute macht man für alle drei Bereiche drei unterschiedliche Facharztausbildungen ? das hängt mit ihrem hohen Spezialisierungsgrad zusammen.?

Sein offizieller Arbeitsvertrag im Krankenhaus Bautzen begann im November 1973 ? sein Arbeitgeber hatte ihn allerdings bereits vorher zum Facharztstudium delegiert, wie Herr Schreiter sagt, mit dem Ziel und der vertraglichen Vereinbarung, in Bautzen die Radiologie aufzubauen. Zunächst aber ging der Radiologe für zwei Jahre in die Medizinische Klinik und arbeitete dort als Internist und Stationsarzt ? er wollte die Nähe zum Patienten erleben und die Abläufe in der Klinik kennen lernen. 1975 übernahm er dann als Chefarzt die selbständige Radiologische Abteilung und war damit der erste Radiologe überhaupt in Bautzen. Mit der Schaffung einer Urologischen Klinik im selben Jahr erfolgte dann die Bildung einer Zentralen Röntgenabteilung unter fachradiologischer Leitung.

In seiner Funktion als Chefarzt sorgte Herr Schreiter zudem für eine Neuausstattung der Abteilung mit konventioneller Röntgentechnik. Damals kamen mehr als die Hälfte aller Patienten aus dem ambulanten Bereich, heute hat fast jeder Patient der Oberlausitz-Kliniken gGmbH im Verlauf von Diagnostik und Therapie Berührung mit der Radiologie.

Standardgerechte Methoden in der Diagnostik und beim Röntgen wurden eingeführt, eine 24-stündige, tägliche Notfallbereitschaft installiert. ?Die Ausbildung unserer Medizinisch-technischen Röntgenassistenten, die MTRAs, lagen mir immer sehr am Herzen, bis heute haben wir rund 100 Röntgenassistenten ausgebildet und pro Jahr arbeiten bei uns etwa zwei bis drei Auszubildende. Auf diese Weise konnten wir stets unseren eigenen Nachwuchs heranbilden. Außerdem gibt es seit den 70er Jahren eine gute Zusammenarbeit auf fachlich hohem Niveau in der Ausbildung der Röntgenassistenten mit der Medizinischen Fachschule Dresden-Friedrichstadt und der früheren Fachschule in Görlitz?, betont der Mediziner. ?Heute sind 20 Röntgenassistenten in den beiden Krankenhäusern Bautzen und Bischofswerda rund um die Uhr tätig und sichern damit neben dem ?normalen? Krankenhausbetrieb auch die Notfalldiagnostik ab?, fügt Jürgen Schreiter hinzu.

1987 wurde die Ultraschalldiagnostik im Krankenhaus Bautzen eingeführt ? Aufgabe war es nun, die Patienten der zwei Altkreise Bautzen und Bischofswerda adäquat zu versorgen. Dabei standen den verschiedenen Fachrichtungen des Krankenhauses und der niedergelassenen Ärzte nur ein Gerät zur Verfügung.

Nach der politischen Wende änderte sich vieles in der Radiologie. Im Jahr 1992 ging der erste Computertomograf (CT) in Betrieb, heute steht bereits die nächste Gerätegeneration in den Räumen des Instituts. Vor 10 Jahren übernahm Herr Schreiter dann auch die Radiologie im Krankenhaus Bischofswerda als Chefarzt ? zu diesem Zeitpunkt erfolgte der Zusammenschluss der beiden Kreiskrankenhäuser zum Klinikum Bautzen-Bischofswerda. 1996 wurde die Digitale Subtraktionsangiographie für Gefäßdiagnostik in Betrieb genommen ? damit war es möglich geworden, die Blutgefäße eines Menschen bildlich darzustellen, entsprechende Gefäßverschlüsse oder Verengungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Heute gehört die Angiographie als wesentlicher Bestandteil mit zum Gefäßzentrum im Krankenhaus Bautzen.

?Wir in der Radiologie sehen uns als Dienstleister für die einzelnen Kliniken. Ohne unsere Diagnostik ist kein Weiterbehandeln des Patienten möglich, daher finden täglich insgesamt sechs Vorstellungen der radiologischen Untersuchungsergebnisse für die Chirurgie und die Innere Medizin in Bautzen und Bischofswerda statt. Es gibt also eine ständige und sehr enge Zusammenarbeit mit den klinischen Bereichen ? anders ist ein effizienter Ablauf im Haus gar nicht möglich?, erläutert Chefarzt Schreiter. Für ihn war es eine besondere Herausforderung, in den vergangenen Jahren schrittweise das digitale Radiologie-Informations-System (RIS) und PACS, die Verwaltung und Speicherung von Bilddaten, in beiden Krankenhäusern einzuführen. Dieses moderne System bedeutet den Umgang mit riesigen Datenmengen und setzt eine enge Zusammenarbeit mit der EDV-Abteilung und der Medizintechnik voraus. Mittlerweile, so Herr Schreiter, werden Heimarbeitsplätze für vier Fachärzte für Zuhause eingerichtet, wo die Mediziner dann die im Krankenhaus erstellten Röntgenbilder daheim am speziellen PC während ihres Bereitschaftsdienstes diagnostizieren können.

Des Weiteren verbindet seit mehr als zehn Jahren eine Bilddatenstrecke die Oberlausitz-Kliniken gGmbH mit dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden. Dies garantiert eine zügige Übermittlung digitaler Röntgenbilder zur speziellen Diagnostik und Auswertung und ist Grundlage für eine intensive fachliche Kooperation.

?Ich blicke mit Zufriedenheit auf ein erfülltes Berufsleben zurück und gehe jetzt tatsächlich gern in meinen ?wohlverdienten? Ruhestand?, meint der Chefarzt und fügt hinzu: ?Die fachliche Entwicklung der Radiologie war immer gekennzeichnet durch eine hohe Akzeptanz aller Kliniken ? uns wurde stets viel Vertrauen und Anerkennung entgegen gebracht. Die Radiologie zeichnet sich durch ein breit gefächertes Spektrum aus, bei uns werden alle Altersgruppen behandelt ? vom Neugeborenen bis zum alten Menschen. Das hat die Arbeit für mich stets interessant und abwechslungsreich gestaltet.?

 



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