Pressemitteilung 23.07.2008

Pressemitteilung vom 23.07.2008

Wechsel in der Pflegedienstleitung

Während einer kleinen Feierstunde am Freitag, den 4. Juli 2008 wurde die langjährige Pflegedirektorin der Oberlausitz-Kliniken gGmbH, Bärbel Seidel, vom Geschäftsführer Reiner E. Rogowski in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Birgit Müller, examinierte Krankenschwester und vorher als Führungskraft im Herzzentrum Dresden tätig, übernimmt nun ab August diese verantwortungsvolle Position als neue Leiterin des Pflegebereiches.

Bärbel Seidel begann ihre berufliche Laufbahn im Jahr 1958 als Säuglingspflegerin im damaligen Krankenhaus Bautzen. Vier Jahre später ging die junge Frau zur Kinderkrankenschwesterausbildung nach Jena und kehrte 1966 aus familiären Gründen wieder nach Bautzen zurück. Dort arbeitete sie im sog. medizinischen Kinderhaus, das sich zu dieser Zeit noch in einer Baracke auf dem Krankenhausgelände befand. Frau Seidel übernahm dort bereits nach wenigen Monaten als stellvertretende Stationsschwester Personalverantwortung, im Jahr 1968 wurde sie dann Stationsleitung in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Diese umfasste damals insgesamt 120 Betten. Die Säuglingsstation, auf der Frau Seidel tätig war, verfügte über 40 Betten, davon standen 20 Betten für die Versorgung der Frühgeborenen zur Verfügung. Bärbel Seidel betont, dass die damalige Säuglingssterblichkeit in Bautzen unter dem Bezirksdurchschnitt lag, außerdem habe das Personal auch Kinder aus dem weiteren Bautzener und Kamenzer Umland bis hin nach Görlitz umfassend versorgt.

Die engagierte Kinderkrankenschwester war in ihrer Position als Stationsleitung in der Kinderklinik 25 Jahre lang tätig. Mit hohem persönlichen Einsatz arbeitete sie häufig 12 bis 14 Stunden täglich ? viele zusätzliche Dinge wurden von ihr und ihren Schwestern erledigt, die heute aufgrund moderner Stationsausstattung nicht mehr notwendig sind. ?Die Schülerausbildung lag mir von Anfang an am Herzen, guter Nachwuchs ist wichtig für ein Krankenhaus und bildet die Grundlage für qualifiziertes Arbeiten?, zieht die Pflegedirektorin rückblickend Bilanz. Die Grundlage ihres beruflichen Erfolges sieht sie in einem guten Team. ?Niemand kann allein arbeiten, auf einer Station ist man aufeinander angewiesen und braucht die Fähigkeiten der verschiedenen Mitarbeiter?, hebt Frau Seidel heraus. ?Ich möchte keine Zeit meines Berufslebens missen. Sicherlich, nach der Wende wurde vieles einfacher ? die Technik hielt Einzug in unsere Kinderklinik, wir bekamen den ersten modernen Inkubator. Aber wichtig war für mich immer die menschliche Zusammenarbeit und dass man sich aufeinander verlassen konnte.? Ende der 70er Jahre absolvierte Frau Seidel dann eine Fachweiterbildung als Intensivschwester für Neonatologie/Anästhesiologie (Versorgung von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen) und ging dafür nach Dresden zum Praktikum. Mit der politischen Wende 1989 setzten auch im Krankenhausbereich umfassende Veränderungen ein. Im Juni 1993 übernahm Bärbel Seidel die Verantwortung als Pflegedienstleiterin für das Krankenhaus Bautzen. Von 1994 bis 1996 studierte sie Pflegemanagement in Potsdam, um den gestiegenen Anforderungen an ihre neue Stelle auch fachlich gerecht zu werden.

Die Jahre nach 1993 waren zudem geprägt von weitreichenden neuen Gesetzen für den Gesundheitsbereich ? die Krankenhausfinanzierung wurde neu geregelt, es gab viele Änderungen im Personalwesen und in den Stationsstrukturen. 1998 erfolgte die Zusammenlegung der beiden Kreiskrankenhäuser Bautzen und Bischofswerda zum Klinikum Bautzen-Bischofswerda. Dies führte sukzessive zu einer Vereinheitlichung im Pflege- und Funktionsbereich. Frau Seidel war außerdem aktiv eingebunden in die Gestaltung des ersten Bauabschnittes (Neubau u. a. Chirurgische Klinik, Zentrale Rettungsstelle, HNO- und Augenklinik, Zentral-OP) im Krankenhaus Bautzen, der im Oktober 1998 eingeweiht wurde. Beim zweiten Bauabschnitt, dem Neubau der Klinik für Innere Medizin, gab es ebenfalls einschneidende strukturelle Veränderungen ? ihr oblag als Pflegedirektorin die Aufgabe, aus acht Stationen sechs zu gestalten. Des Weiteren war Bärbel Seidel auch mit dafür verantwortlich, das neue Krankenpflegegesetz umzusetzen und ihr Pflegepersonal umsichtig und verantwortungsvoll auf den Stationen einzusetzen.

?Ich habe stets zu meinen Entscheidungen gestanden und großen Wert darauf gelegt, meine Mitarbeiter gleich zu behandeln. Mein Mann hat mir dabei immer den Rücken frei gehalten, damit ich meine beruflichen Pläne umsetzen konnte?, erzählt Frau Seidel. ?Das Aufgabenspektrum und das Berufsbild der Krankenschwester haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt?, so die Pflegedirektorin weiter, ?die Leistungsdichte hat sich erhöht durch die Senkung der Verweildauer, die Anforderungen bei der Patientendokumentation beispielweise sind gestiegen, wichtiger ist die patientenorientierte Pflege geworden. Die Servicekultur, die Zuwendung zum Patienten und die aktivierende Pflege sind oberstes Gebot im Krankenhaus. Ohne die Mitarbeiter und die Führungskräfte wäre vieles nicht möglich gewesen ? mein herzlicher Dank für viele gemeinsame Erfolge geht an die Kollegen, denen ich alles Gute für ihre weitere Tätigkeit in der Oberlausitz-Kliniken gGmbH wünsche.?

Birgit Müller ist bereits seit rund anderthalb Jahren im Krankenhaus Bischofswerda als stellvertretende Pflegedirektorin tätig gewesen, bevor sie nun im August Frau Seidels Nachfolgerin werden wird. Von 1977 bis 1980 absolvierte Frau Müller ihre Ausbildung zur Krankenschwester an der Medizinischen Fachschule am Bezirkskrankenhaus Dresden-Friedrichstadt und durch eine berufsbegleitende Fortbildung in Leipzig qualifizierte sie sich von 1992 bis 1994 zur Pflegedienstleitung. An der Hamburger Fern-Hochschule schloss sie 2006 ihr Fernstudium ?Pflegemanagement? erfolgreich mit dem Diplom-Pflegewirt ab. Ihre beruflichen Erfahrungen sammelte sie unter anderem als Krankenschwester auf der Intensivstation im heutigen Universitätsklinikum ?Carl Gustav Carus? in Dresden, als Pflegedienstleiterin der Sozialstation Dresden-Löbtau der AWO und viele Jahre als Stationsleitung und stellvertretende Pflegedienstleiterin im Herzzentrum Dresden GmbH. Frau Müller lebt in Dresden, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

 



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