Premiere in Bautzen: Erste erfolgreiche kathetergestützte Herzklappen-Eingriffe durchgeführt

Pressemitteilung vom 04.06.2025

Kaum sind die neuen Herzkatheterlabore der Oberlausitz-Kliniken Bautzen in Betrieb folgen direkt die ersten neuen Verfahren.


In den neu eröffneten Herzkatheterlaboren der Oberlausitz-Kliniken gGmbH in Bautzen wurden jetzt erstmals erfolgreich zwei interventionelle Reparaturen von Herzklappen mit dem MitraClip-Verfahren durchgeführt. Die modernen Eingriffe markieren einen weiteren wichtigen Schritt im Ausbau der kardiologischen Versorgung in der Region.

„Dass wir kurz nach der Inbetriebnahme der neuen Labore bereits komplexe strukturelle Herzeingriffe wie den MitraClip durchführen können, ist ein großer Erfolg für unser gesamtes Team – und vor allem ein Gewinn für unsere Patientinnen und Patienten“, sagt Prof. Dr. Steffen Schön, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I an den Oberlausitz-Kliniken. „Für diese und ihre Angehörigen bedeutet das eine deutliche Verbesserung der Versorgung – ohne lange Wege in entfernte Zentren."

MitraClip: Schonende Behandlung bei Klappenfehler

Die Mitralklappeninsuffizienz zählt zu den häufigsten Herzklappenfehlern. Sie entsteht, wenn die Mitralklappe, eine Art Rückschlagventil zwischen Herz und Lunge, nicht mehr richtig schließt und Blut aus der linken Herzkammer in den Vorhof zurückfließt. Dies kann zu Atemnot, Leistungsschwäche und Herzrhythmusstörungen führen – und unbehandelt lebensbedrohlich werden.

„Der MitraClip bietet hier eine schonende, kathetergestützte Alternative zur Operation am offenen Herzen", erklärt Prof. Schön. „Über einen großen Zugang in der Leiste führen wir einen Reparatur-Katheter bis ins Herzen ein. Dort setzen wir an der undichten Herzklappe einen oder mehrere Clips ein, die die Klappensegel so zusammenführen, dass die Schließfunktion der Klappen wiederherstellt ist und die Herzfunktion verbessert wird." Der Eingriff von der Leiste aus ist für die Patientinnen und Patienten weniger strapazierend als ein klassischer herzchirurgischer Eingriff und die Betroffenen sind in aller Regel nach ein bis zwei Tagen wieder auf den Beinen.

Vorab werden zusammen mit dem Patienten in einem Heart-Team alle Behandlungsmöglichkeiten besprochen und die einzelnen Verfahren erläutert. „Die Heart-Team-Struktur ist dabei ein wichtiger Bestandteil moderner kardiovaskulärer Medizin“, erklärt Prof. Dr. Schön und fügt hinzu „Wir freuen uns sehr, dass wir als herzchirurgischen Partner in unserem Heart-Team den Chefarzt der Herzchirurgie am Herzzentrum in Dresden, Herrn Prof. Dr. Klaus Matschke, gewinnen konnten, mit dem wir interdisziplinär diese komplexen Patienten vor Ort in unserem Klinikum besprechen und die beste individuelle Behandlungsstrategie – herzchirurgisch oder kathetergestützt - gemeinsam festlegen.

Medizinische Versorgung auf Spitzenniveau

Auch Jörg Scharfenberg, Geschäftsführer der Oberlausitz-Kliniken, betont die Bedeutung dieses Schritts: „Mit den neuen Herzkatheterlaboren stärken wir die Versorgung in der Region in unmittelbarer Nähe erheblich. Der erfolgreiche Einsatz des Clip-Verfahrens zeigt, dass wir nicht nur über modernste Technik verfügen, sondern auch das Know-how haben, diese innovativen Verfahren auf höchstem medizinischen Niveau durchzuführen.“
In ihre neuen Katheterlabore haben die Oberlausitz-Kliniken im vergangenen halben Jahr etwa 5,8 Millionen Euro investiert. Sie wurden vor anderthalb Wochen in Betrieb genommen. Sie sind mit hochauflösender Bildgebung und modernster Medizintechnik ausgestattet und ermöglichen neben klassischen Koronarinterventionen auch strukturelle Eingriffe am Herzen, die kathetergestützte Behandlung sämtlicher Herzrhythmusstörungen, die katheterbasierte Reparatur von Herzklappen, die kathetergestützte Schlaganfallprävention und neue Verfahren zur Behandlung von Lungenembolien.

„Wir wollen den Menschen in der Oberlausitz moderne Medizin auf allerhöchstem Niveau bieten – wohnortnah und menschlich. Mit der Etablierung von kathetergestützten Reparatur-Methoden an Herzklappen sind wir diesem Ziel ein gutes Stück nähergekommen", so Jörg Scharfenberg abschließend.



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