Neuer Chefarzt in der HNO-Klinik im Krankenhaus Bautzen

Pressemitteilung vom 06.11.2023

Dr. med. Alexander Darbinjan übernimmt die Leitung der Hals-Nasen-Ohren-Klinik am Krankenhaus Bautzen. Der langjährige Chefarzt Dipl.-Med. Thomas Raue wurde nach 29 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.


Dr. med. Alexander Darbinjan hat bereits im September seinen Dienst in der Bautzener Klinik angetreten. Zuletzt war der 41-Jährige am Städtischem Klinikum in Dresden als Facharzt beschäftigt. Seine berufliche Ausbildung begann der gebürtige Freiberger als Medizinstudent an der TU Dresden. Während des Studiums folgten Auslandsaufenthalte in Graz, Krakau, Madrid und Johannesburg. Seiner Promotion ging ein Auslandsjahr in New York voraus. Hier beschäftigte er sich vor allem mit der Biophysik des Innenohres. 2010 schloss er das Medizinstudium erfolgreich ab. „An dem Fachgebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde reizt mich das breite Spektrum: ob jung oder alt, ob Mann oder Frau, ob ausgedehnte mehrstündige Tumorchirurgie oder diffizile Mikrochirurgie am Ohr, in der HNO findet man alles.“, so der neue Chefarzt.

Die fachliche Weiterbildung von Dr. Darbinjan beginnt 2010 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Mittelohrforschungslabor in der HNO-Klinik der Uni Dresden. Dann folgt seine Assistenzarztzeit ebenfalls in der HNO-Klinik der Uni Dresden. In dieser Zeit ist er auch an dem dortigen Medizinischen Versorgungszentrum tätig. 2017 legt er seine Facharztprüfung als Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde erfolgreich ab. 2021 kam ein Wechsel an das Städtische Klinikum Dresden. Ebenfalls 2021 schließt er seine Zusatzweiterbildung Allergologie erfolgreich ab.

Große Herausforderungen, breites Spektrum

Die Hals-Nasen-Ohren-Klinik (HNO) im Krankenhaus Bautzen verfügt über das operative und konservative Leistungsspektrum zur Versorgung aller akuten (plötzlichen) sowie entzündlichen Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen, der Abklärung von Tumorerkrankungen sowie zu wiederherstellenden, kosmetischen Operationen im Kopf-Hals-Gebiet. Endoskopische (Spiegelung), mikro- und elektrochirurgische Untersuchungs- und Behandlungsmethoden werden angewendet.  Die Bandbreite der Untersuchungen und Funktionsprüfungen schließt die Prüfung von Gehör- und Gleichgewichtsorganfunktion (Audiometrie und Vestibularisprüfung) sowie die Durchführung objektiver Hörprüfungen mit ein. Die spezialisierte Tumorbehandlung und Betreuung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Schwerpunktkliniken in der Region. Eine 24-Stunden-Notfalldienst-bereitschaft wird ebenfalls sichergestellt.

Das operative Spektrum der Klinik umfasst: 

  • Ohr-OPs (Gehörgangserweiterung, OP von chronischen Mittelohrentzündungen, plastische Korrektur von abstehenden Ohren); 
  • Nasen-OPs (Nasenscheidewandkorrekturen, OP bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen, Tränennasenweg-OPs, unstillbares Nasenbluten); 
  • Mund-Rachen-OPs (alle Arten von Mandel-OPs vor allem bei Kindern Rachenmandel- und Gaumenmandel-Operationen - wo erforderlich erfolgt die stationäre Aufnahme in der hiesigen Kinderklink; Diagnostik und Therapie von Schnarchen; Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen -> in interdisziplinären Austausch mit den Kopf-Hals-Tumorzentren in Dresden);
  • Kehlkopf-OPs (Abtragung von gut- und bösartigen Veränderungen an den Stimmlippen); 
  • OP von Halsweichteilen inkl. Speicheldrüsen, Lymphknoten, Halszysten und Luftröhrenschnitt
  • Mittelgesicht-OPs (Versorgung von Knochenbrüchen im Gesichtsbereich, teils mit Titanplatten)


Die komplette Abdeckung der konservativen HNO, dazu zählen akute Entzündungen und Erkrankungen der Nasen und Nasennebenhöhlen, des Innenohres, Erkrankungen im Mund-Rachenbereich, Schwindelerkrankungen, Tinnitus, Hörsturz oder auch Hörstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern, werden in modernen Verfahren diagnostiziert und behandelt und sind selbstverständlicher Teil des Behandlungsspektrums.

„Wir orientieren uns bei unseren Behandlungsmethoden an den gültigen Leitlinien und aktuellen Standards von Medizin und Wissenschaft“, so der neue Chefarzt. Damit ist dieses gleichermaßen eine Richtung, die hier Dr. Darbinjan vorgibt, um den Klinikstandort Bautzen in die Zukunft zu führen und eine wohnortnahe Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Dabei ist die Kooperation mit niedergelassen Haus- und Facharztpraxen besonders wichtig. „Hier sehe ich einen bedeutsamen Ansatz mit den niedergelassenen Kollegen ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen und konstruktiv zusammen zu arbeiten“. Es haben bereits mehrere Treffen mit niedergelassenen HNO- aber auch fachfremden Ärzten/Ärztinnen stattgefunden, um gemeinsame Behandlungsstrategien zu etablieren. Dieser Austausch soll in nächster Zeit
fortgesetzt und erweitert werden.

„Es wird für PatientInnen einen leichteren Weg geben, OP-Termine über unsere Homepage HIER abzufragen. Wir sind dabei, für eine Sprechstunde zur Prüfung der OP-Indikation, Zweitmeinung oder komplexe Fragestellungen eine Zulassung zu bekommen. Geplant ist außerdem, eine Art der Rotation von Assistensärzten und -ärztinnen zwischen Uniklinik Dresden und unserer Klinik zu etablieren“, so der Chefarzt.

Wenn Chefarzt Dr. med. Alexander Darbinjan nicht die Geschicke der Klinik leitet, dann ist er zu Hause in Dresden bei seiner Frau und seinen drei Kindern. Der Familienmensch Dr. Darbinjan findet hier den Ausgleich zum Klinikalltag. „Ohne die Unterstützung meiner Familie, insbesondere von meiner Frau, die von Anfang an ihre Unterstützung zugesagt hat, wäre das alles nicht möglich. Neben meiner Familie beziehe ich Kraft und Ruhe aus meinem christlichen Glauben. Der Glauben schenkt mir die notwendige Demut, um die verantwortungsvolle Position bestmöglich auszufüllen.“

„Zusammenfassend freue ich mich auf die Herausforderung, die HNO-Klinik in das neue Zeitalter der Ambulantisierung und Digitalisierung aktiv zu führen. Ich möchte für alle Menschen und Patientinnen in Bautzen und im gesamten Landkreis Ansprechpartner bei HNO-Erkrankungen sein. Dabei gilt für mich das Credo meines früheren Chefs Prof. Pabst: an erster Stelle steht das Wohl der PatientInnen, an zweiter Stelle das Wohl der MitarbeiterInnen und an dritter Stelle das Wohl der Klinik.“

Rückblick

Dipl.-Med. Thomas Raue wurde 1994 zum Chefarzt der HNO-Klinik im Krankenhaus Bautzen berufen. Von 1979 bis 1985 asolvierte er sein Medizinstudium an der Humboldt-Unversität Berlin. Von 1985 bis 1990 folgte die Facharztausbildung zum Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im damaligen Kreiskrankenhaus Bautzen, der Medizinischen Akademie Dresden, dem Bezirkskrankenhaus Görlitz unter dem damilgen Chefarzt der HNO-Klinik in Bautzen, Dr. John, der die Klinik 1962 in das Kreiskrankenhaus Bautzen etablierte, damals allerdings noch außerhalb des Krankenhausgeländes auf der Löhrstraße in Bautzen.

Mit dem Ruhestand geht nun für Dipl.-Med. Thomas Raue seine aktive Zeit als Chefarzt zu Ende. Für seine Engagement bedanken wir uns herzlich und wünschen im Ruhestand Zeit für Familie und Hobby, aber vorallem Gesundheit.

Die Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Oberlausitz-Kliniken gGmbH blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Die Anfänge gehen auf das Jahr 1962 zurück: Am 17. November eröffnete das damalige Kreiskrankenhaus Bautzen seine HNO-Klinik in der rund zwei Kilometer entfernten Außenstelle in der Löhrstraße. Seit den 1990er Jahren entwickelte sich die Klinik am neuen Standort zu einer modernen HNO-Klinik.

Die Versorgung von Patienten mit Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen wurde in Bautzen bis zum Anfang der 1960er Jahre durch Belegärzte gesichert. Der Ruf nach einer eigenständigen, fachspezifischen Klinik im Kreiskrankenhaus Bautzen wurde immer lauter. Im Frühjahr 1962 folgte Heinrich John der Berufung als erster Chefarzt der HNO-Abteilung. Der Mediziner war zuvor an den Universitätskliniken in Leipzig und Greifswald tätig. In Bautzen baute er die poliklinische HNO-Abteilung auf und leitete den Umbau der Außenstelle des Kreiskrankenhauses Bautzen in der Löhrstraße. Dort eröffnete am 17. November 1962 die HNO-Klinik mit 27 Betten. Die 17 Erwachsenen- und zehn Kinderbetten der Klinik versorgte der Chefarzt überwiegend ohne Unterstützung von Assistenzärzten. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1990 gelang es Heinrich John ein beachtliches operatives Spektrum zu etablieren.

Georg Hentsch trat die Nachfolge an und übernahm die Klinikleitung 1990. Der neue Chefarzt absolvierte seine Facharztausbildung im Universitätsklinikum Leipzig. Von 1975 bis 1990 leitete er als Chefarzt die HNO-Klinik in Pasewalk. Unter der Regie von Georg Hentsch erfolgte 1991 der Umzug der Hals-Nasen-Ohren-Klinik in den König-Albert-Stift des Kreiskrankenhauses Bautzen. Der Standortwechsel in das Krankenhaus-Areal und die politische Wende ermöglichten die Weiterentwicklung der Klinik: Das Operationsspektrum wurde erweitert, Narkoseverfahren, Sterilisierung und Instrumentenaufarbeitung modernisiert, die Endoskopie und Mikrochirurgie neu eingeführt, die Versorgung von Notfallpatienten in Kooperation mit niedergelassenen Medizinern abgesichert.

1993 verließ Georg Hentsch das Kreiskrankenhaus Bautzen und eröffnete eine HNO-Praxis in Königswinter. Die kommissarische Leitung der Klinik übernahm nun Thomas Raue. Im Frühjahr 1994 wurde er zum Chefarzt berufen. Thomas Raue studierte an der Humboldt-Universität Berlin. Seine Facharztausbildung absolvierte er im Kreiskrankenhaus Bautzen, an der Medizinischen Akademie Carl Gustav Carus Dresden und am Bezirkskrankenhaus Görlitz. Unter der Leitung von Chefarzt Thomas Raue entwickelte sich die HNO-Klinik zur modernen Klinik der Gegenwart. Der Umzug der Klinik in den Teil-Neubau des Krankenhauses Bautzen im Jahr 1998 war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin und Anlass für zahlreiche Neuerungen. 

Im Jahr 2011 hat die Hals-Nasen-Ohren-Klinik ihr Leistungsspektrum erweitert und bietet seitdem die Behandlung von Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Gebiet an. Behandelt werden Krebserkrankungen der Speicheldrüsen, im Rachen- und Halsbereich. Bösartige Befunde im Bereich des Kehlkopfes werden diagnostiziert und an spezialisierte Zentren überwiesen.



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