Pressemitteilung 17.03.2011

Pressemitteilung vom 18.03.2011

Neue Operationsmethode im Krankenhaus Bautzen
- Laparoskopische Sigmaresektion in Single-Port-Technik -

Entzündungen des Dickdarmes, aber auch gutartige Tumore, erfordern mitunter eine operative Entfernung des betroffenen Darmabschnitts. Besonders häufig betroffen ist der Endabschnitt des Dickdarmes (Sigmadarm). Seit Herbst 2010 wird im Krankenhaus Bautzen eine neue und noch schonendere Methode zur Operation des Sigmadarms eingesetzt. Die Entfernung des betroffenen Darmabschnittes (Sigmaresektion) erfolgt im Rahmen einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) über einen einzigen Schnitt (Single-Port) unterhalb des Bauchnabels. Die innovative Operationsmethode trägt zur deutlichen Verbesserung des Wohlbefindens des Patienten bei.

„Bisher operierten wir erfolgreich zehn Patienten im Krankenhaus Bautzen mit der neuen Technik“, freut sich Dr. med. Matthias Berger, Oberarzt an der Chirurgischen Klinik im Krankenhaus Bautzen. „Die innovative Operationsmethode in Single-Port-Technik bietet vielfältige Vorteile: Der Schmerzmittelbedarf ist geringer, das kosmetische Ergebnis angesichts einer etwa drei Zentimeter langen Narbe ist überzeugend und die Patienten erholen sich rascher von dem operativen Eingriff. Das Interesse an dieser Technik führte dazu, dass bereits mehrfach Chirurgen anderer Kliniken im Krankenhaus Bautzen hospitierten. Die Reaktionen waren durchweg positiv. Inwieweit diese Operationsmethode bei anderen Indikationen, wie zum Beispiel Krebserkrankungen, angewendet werden kann, wird noch diskutiert.“

Bis vor zirka zehn Jahren erfolgte die Sigmaresektion mit einem großen Bauchschnitt im Unterbauch bis über den Oberrand des Nabels. Seitdem setzten sich laparoskopische Operationen mit drei bis vier kleineren Schnitten von mindestens einem Zentimeter und einem sogenannten Bergeschnitt von zirka fünf Zentimetern Länge durch. In den vergangenen acht Jahren wurden mehr als 250 solcher laparoskopischer Dickdarmentfernungen im Krankenhaus Bautzen durchgeführt.

Bereits die herkömmliche laparoskopische Entfernung des Sigmadarms, bei der während einer Bauchspiegelung der Darm präpariert wird, bedeutete eine deutliche Verbesserung des Patientenkomforts. Mit der neuen Operationsmethode, der sogenannten Single-Port-Technik, konnten der Wundschmerz und die Narbenbildung nochmals vermindert werden. Es wird nur noch ein Schnitt von zirka drei Zentimetern Länge benötigt, der zudem kosmetisch günstig am Nabel platziert ist. Über einen speziellen gasdichten Zugang, den sogenannten Port, wird unter Sicht einer Kamera der Darm mit herkömmlichen laparoskopischen Instrumenten freipräpariert. Nach der Durchtrennung des Darms am Übergang zwischen Sigma- und Mastdarm wird der Dickdarm über den Port vor die Bauchdecke gebracht und der erkrankte Darmanteil – meist in einer Länge zwischen 15 und 25 Zentimeter – wird entfernt. Nun kann der Darm in den Bauchraum zurückverlagert und die durchtrennten Darmabschnitte wieder verbunden werden. Die Operation dauert im Durchschnitt 130 Minuten und somit nicht länger als eine herkömmliche laparoskopische Operation.

 



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