Pressemitteilung 28.09.2009

Pressemitteilung vom 28.09.2009

Kinderklinik warnt vor Ratten als Haustiere

Ein aktueller Fall von Rattenbisskrankheit bei einem 6-jährigen Mädchen ist Anlass, auf die Gefährlichkeit von Ratten als Haustiere, besonders für Kinder, hinzuweisen.

Ratten übertragen beim Biss seltene Bakterien, genannt Streptobacillus moniliformis, die zu einer schweren Erkrankung führen. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion durch einen Rattenbiss liegt bei ca. 10%. Die Infektion endet unbehandelt in 13% der Fälle tödlich.

„Risikogruppen für die Erkrankung sind neben Laborpersonal eigentlich arme Leute in Slums und in Entwicklungsländern, die in räumlicher Nähe mit Ratten leben, vor allem Kinder.“ sagt Dr. Winkler, Chefarzt der Kinderklinik in Bautzen. „Etwa 1 bis 2 Wochen nach dem Biss, der zunächst rasch abheilt und oft schon vergessen wurde, kommt es zu einer schweren Allgemeinerkrankung mit Fieber, wechselnden Gelenkschmerzen und -entzündungen sowie Hautausschlag. Durch Absiedelungen der Bakterien in Organen wie Herz, Leber oder Lunge kann es zu lebensbedrohlichen Verläufen kommen. Eine rasche antibiotische Behandlung kann dies verhindern. Oft bleiben allerdings Gelenkbeschwerden zurück.“

Eine Infektion kann man sich auch durch den Kontakt mit Speichel oder Exkrementen der Ratten zuziehen. Der Kinderarzt warnt daher vor Ratten als Haustiere. „Die Eltern wissen nicht, welchem Gesundheitsrisiko sie vor allem ihre Kinder damit aussetzen.“

 



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