Pressemitteilung 21.04.2009

Pressemitteilung vom 21.04.2009

Bereits über 60 Herzschrittmacher erfolgreich implantiert 1. Defibrillator im Krankenhaus Bischofswerda eingesetzt

Seit November 2007 können auch im Krankenhaus Bischofswerda Herzschrittmacher implantiert werden ? mittlerweile sind es bereits über 60 Stück. Das bedeutet, 60 Patienten konnte mit einer rund einstündigen Operation unter Lokalanästhesie optimal geholfen werden. Zudem wurde im August vergangenen Jahres zum ersten Mal in der Oberlausitz-Kliniken gGmbH ein sogenannter Defibrillator bei einem Patienten eingesetzt ? und zwar im Krankenhaus Bischofswerda von Chefärztin Dr. med. Wilma Aron und ihrem Team.

Ein Herzschrittmacher wird dann notwendig, wenn das Herz eines Patienten zu langsam schlägt. Mit zunehmendem Alter und im Rahmen von verschiedenen Herzerkrankungen steigt die Wahrscheinlichkeit für eine solche Störung der Herztätigkeit. Häufig leiden gerade die älteren Patienten unter bestimmten Vorerkrankungen wie hohem Blutdruck und Durchblutungsstörungen, bei den jüngeren kann ein angeborener Herzfehler die Notwendigkeit eines Schrittmachers auslösen. ?Er wird dem Patienten in eine kleine Hauttasche unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt. Die beiden daran befindlichen Elektroden werden dann unter Röntgenkontrolle über eine Vene bis ins Herzinnere geführt und dort an der Herzwand fest verankert?, erläutert die Chefärztin der Medizinischen Klinik im Krankenhaus Bischofswerda, Dr. med. Wilma Aron.

Durch diese Elektroden nimmt der Herzschrittmacher laufend Informationen über den Herzrhythmus auf und überprüft, ob das Herz zu langsam, regelmäßig oder unregelmäßig schlägt. Bei unregelmäßigem Herzschlag speichert das kleine Gerät Daten über die Rhythmusstörung. Bei zu langsamem Schlagen veranlassen schwache elektrische Signale, welche über die Elektroden weiter geleitet werden, das Herz dazu, schneller zu schlagen. Der Schrittmacher wird mit einer Batterie betrieben, die je nach Bedarf rund 7-10 Jahre ausreicht. Frau Dr. Aron kann die im Schrittmacher gespeicherten Daten durch ein entsprechendes Programmiergerät bei der Kontrolluntersuchung extern abrufen und ein EKG aufzeichnen. Außerdem überprüft die Kardiologin gleichzeitig die Leistung der Batterie und passt den Schrittmacher bei Bedarf auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten an.

Eine weitere Möglichkeit, Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen zu helfen, ist das Einsetzen eines Defibrillators. Seit August 2008 erfolgt im Krankenhaus Bischofswerda die Implantation von AICD (automatischer implantierbarer Cardio Defibrillator). Innerhalb einer Stunde wird dem Patienten ein hochmodernes kleines Gerät eingesetzt. Der AICD ähnelt einem Herzschrittmacher, der zusätzlich die Funktion besitzt, bei Kammerflimmern einen Stromschlag abzugeben und dem Patienten damit das Leben zu retten. In Bischofswerda wurde der erste Defibrillator in der Oberlausitz-Kliniken gGmbH überhaupt implantiert. Das Gerät ist etwas größer als der Herzschrittmacher und wird dem Patienten ebenfalls in eine Hauttasche unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt. In der Regel hält die kleine Batterie rund drei bis vier Jahre ? immer davon abhängig, wie häufig der Defibrillator beim Patienten im Einsatz ist. Im Krankenhaus Bischofswerda wurde dieses Gerät mittlerweile bei fünf Patienten implantiert.

Des Weiteren kann den Patienten seit letztem Jahr auch ein sogenannter Ereignisrekorder eingesetzt werden. Das Gerät ist etwas größer als ein USB-Stick und es ist für die Patienten geeignet, die plötzlichen Schwindel verspüren und aus ungeklärter Ursache umfallen. Der Ereignisrekorder zeichnet die Herzfrequenz als eine Art Langzeit-EKG auf und ist von außen durch die Haut hindurch programmierbar und auswertbar. Eingesetzt wird das hochmoderne Gerät unter die Haut in die Nähe des Herzens. Durch ein weiteres Gerät, das von außen auf die Haut gelegt wird, ist es zusätzlich möglich, bei auftretendem Schwindel sofort das EKG der zurück liegenden 10 oder 15 Minuten zu speichern. So kann der Arzt rasch feststellen, was zum Unwohlsein des Patienten geführt hat und entsprechend reagieren.

 



 Nach oben
 Zurück
 Seite drucken