Pressemitteilung 04.03.2008

Pressemitteilung vom 04.03.2008

Die Niere ? ein lebenswichtiges Organ

In Deutschland leiden derzeit über 2 Mio. Menschen an einer Nierenerkrankung. Laut einer Studie aus dem Jahr 2005 werden aber nur 40% der Erkrankten angemessen behandelt, d.h. sie suchen nicht rechtzeitig einen Nephrologen, einen Nierenspezialisten auf. Dabei kann bereits präventiv viel für die Patienten getan werden, wie die gute Zusammenarbeit zwischen der Oberlausitz-Kliniken gGmbH und dem KfH, dem Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. beweist.

Kurze Wege kennzeichnen bereits heute die enge Kooperation zwischen den Medizinischen Kliniken im Krankenhaus Bautzen und dem KfH, welches momentan 34 Dialyseplätze für nierenkranke Patienten anbietet. Der Chefarzt der Medizinischen Klinik II, Dr. med. Frank Weder und der Leiter des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantationen e.V. in Bautzen, Dr. med. Thomas Stehr betonen zudem beide die Notwendigkeit einer frühen Diagnose, um eine umfassende Funktionsfähigkeit der Nieren so lange wie möglich ohne Blutwäsche zu gewährleisten. ?Entscheidend ist auch die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Hausärzten, Diabetologen, Internisten und Urologen in Verbindung mit dem stationären Angebot und den Nephrologen?, führt Dr. Weder weiter aus. ?Bei uns in die Klinik kommen vor allen Dingen die Patienten, die unter akutem Nierenversagen oder schweren Allgemeinerkrankungen leiden. Die Mehrzahl dieser Patienten ist dabei zumeist älter und leidet häufig an mehreren Krankheiten. Im vergangenen Jahr betrug die Gesamtzahl der behandelten Patienten mit Nierenerkrankungen rund 450, von denen etwa 65 akut auf der Intensivstation behandelt werden mussten. Oft war eine entsprechende Dialysebehandlung notwendig.? Auf Grund des medizinischen Fortschritts können gerade auch ältere Patienten immer besser und umfassender behandelt werden, so die beiden Mediziner. Sie blicken für das vergangene Jahr auf rund 15.000 Patienten in der ambulanten Versorgung durch das KfH zurück ? mit steigender Tendenz.

Ca. 40% aller Dialysepatienten im KfH-Nierenzentrum in Bautzen sind Diabetiker ? wobei es bei dieser Erkrankung rund 15 ? 20 Jahre dauert, bis eine Dialyse notwendig werden kann. Wegen des dauerhaft hohen Blutzuckers werden im Laufe der Jahre die Blutgefäße im Körper massiv geschädigt. So können Nierenentzündungen oder Erkrankungen des Filterapparates der Nieren auftreten. Dr. Stehr und Dr. Weder betonen dabei, dass es ihr Ziel für den erkrankten Patienten ist, eine Nierenersatztherapie so lange wie möglich hinaus zu zögern. ?Die Dialyse gilt als die letzte Methode, wenn keine anderen Therapie mehr greift?, so die Aussage. Dr. Weder ergänzt: ?Uns kommt es darauf an, die Nierenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig mit einer erforderlichen Behandlung zu beginnen. Dabei ist der Hausarzt enorm wichtig ? er ist meist Erstbehandler und Vertrauensperson. Werden stationär oder ambulant Nierenfunktionsstörungen festgestellt, sollte der Patient dem Fachspezialisten (Nephrologen) vorgestellt werden. Dies ist ambulant in der Sprechstunde der nephrologischen Fachärzte des KfH Nierenzentrums nach Vereinbarung jederzeit möglich. Falls erforderlich, kann auch ein kurzer stationärer Aufenthalt im Krankenhaus Bautzen zur Klärung der Erkrankungsursache erfolgen, da spezielle Tests nur stationär durchgeführt werden können. Die Weiterbehandlung erfolgt dann ambulant im Nierenzentrum.?

Das KfH-Nierenzentrum in Bautzen steht den Dialyse-Patienten von Montag bis Sonnabend für ihre Blutwäsche zur Verfügung, außerdem besteht rund um die Uhr ein pflegerischer und ärztlicher Bereitschaftsdienst. Treten während der Behandlung unerwartete Komplikationen auf oder verschlechtert sich der Gesundheitszustand plötzlich, ist eine sofortige Klinikeinweisung möglich und dank der kurzen Wege auf dem Klinikgelände auch rasch realisierbar. Mit dem 3. Bauabschnitt der Oberlausitz-Kliniken gGmbH ? Neubau der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bis zum Jahr 2012 ? plant auch das KfH Bautzen, sich zu erweitern. Die Zahl der Dialyseplätze wird sich von derzeit 34 auf dann 42 Plätze erhöhen, so dass eine optimale Versorgung der Patienten gewährleistet ist. Dr. Stehr betont: ?Bereits heute ist die nephrologische Versorgung Ostsachsens für alle Patienten gewährleistet. Mit der erweiterten Zahl der Dialyseplätze kommen wir aber dem auf absehbare Zeit steigenden Bedarf entgegen.?

 



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