Zentren / Spezialisierungen der Chirurgischen Klinik

1. Schwerpunkt Darmerkrankungen

Schwerpunkt Kolorektale Chirurgie

Die kolorektale Chirurgie umfasst die Diagnose und Therapie von gut- und bösartigen Erkrankungen des Dickdarmes, des Enddarmes und des Afters. Unser besonderes Augenmerk liegt auf der stadiengerechten und funktionsschonenden Behandlung von bösartigen Tumoren des gesamten Darmes. Wöchentlich finden in unserer Klinik Konferenzen zur individuellen Behandlung dieser Patienten in Kooperation mit den Kliniken für Innere Medizin und konservative Intensivmedizin, dem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, ambulanten Onkologen und Hämato-Onkologen und der im Klinikgebäude befindlichen, assoziierten Praxis für Strahlentherapie statt. Ergänzend nehmen Palliativmediziner und Psychologen teil. Unsere Klinik ist als Kompetenzzentrum für chirurgische Koloproktoklogie durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie zertifiziert.

Weiterhin sind wir Partner im Zentrum für chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Bautzen. Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen werden zumeist laparoskopisch (minimalinvasive Chirurgie) operiert. Die Vorteile bestehen in einem verringerten postoperativen Beschwerdebild und damit oftmals kürzeren Krankenhausaufenthalt. Eine Besonderheit stellt die laparoskopische Operation über nur einen einzelnen kleinen Schnitt (Single-Port-Chirurgie) dar. Diese Methode wird/kann beispielsweise bei der Resektion eines Darmabschnitts nach einer Entzündung (z.B. Sigmadivertikulitis) oder bei endoskopisch nicht vollständig abtragbaren Darmpolypen angewandt/angewandt werden.

Die Häufigkeit der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Operationen sind bei Patienten mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung im Krankheitsverlauf sehr häufig erforderlich. Durchschnittlich 40 Prozent aller Patienten mit einem Morbus Crohn müssen fünf Jahre nach Krankheitsbeginn operiert werden. Im Gegensatz zum Morbus Crohn ist die Colitis ulcerosa durch die komplette Entfernung des Dick- und Mastdarms heilbar.


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Einen wichtigen Bestandteil der Viszeralchirurgie stellt die Proktologie bei End- und Mastdarmerkrankungen dar. Unsere Klinik bietet ein breites Spektrum proktologischer Diagnostik und Therapie an. Gutartige und Frühstadien bösartiger Tumoren des Enddarms können mit dem Verfahren der transanalen endoskopischen Mikrochirurgie (TEM) besonders schonend und den Schließmuskel erhaltend entfernt werden.

Kombinierte Behandlung bei Darmkrebs
Die Behandlungsergebnisse bei Darmkrebs konnten in Deutschland in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert werden. Zurückzuführen ist dies auf stadienabhängige Zusatzbehandlungen (Strahlen- und Chemotherapie) sowie durch eine verbesserte Operationstechnik. Bei Darmkrebserkrankungen müssen deshalb neben der Operation häufig begleitende Behandlungen vor und nach dem operativen Eingriff erfolgen. Alle Patienten mit bösartigen Darmerkrankungen werden grundsätzlich in einer wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. Hierbei sind alle wesentlichen Behandlungspartner anwesend. Die Behandlungspfade werden zusätzlich durch hauseigene (Komplikationskonferenzen) und externe Qualitätskontrollen (u.a. Fachgesellschaften) überwacht.

Zusätzlich werden alle Patienten mit einem operierten Dickdarm- oder Enddarmkrebs in unserem Haus chirurgisch nachkontrolliert und entsprechend einbestellt.

Operationen bei

  •        Dickdarmkrebs
  •        Mastdarmkrebs
  •        Lebermetastasen
  •        Lungenmetastasen

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2. Schwerpunkt Endokrine Chirurgie

Schilddrüsenerkrankungen sind in Deutschland sehr häufig. Bei mehr als 30 Prozent der Bevölkerung finden sich krankhafte Veränderungen. Operationen an der Schilddrüse werden zirka 120.000 mal pro Jahr in Deutschland durchgeführt. An unserer Klinik wird das gesamte Spektrum der Schilddrüsenchirurgie mit großer Expertise und Sicherheit des Teams in den einzelnen Operationsverfahren durchgeführt. Unsere Klinik ist mit modernster OP-Saal- und Geräte-Technik (z.B. Lupenbrille, intraoperatives Nervus-reccurens Monitoring, intraoperative Schnellschnittdiagnostik, kosmetische Operationswundenversorgung, fokussierte Over-Head Lichtquelle) ausgestattet.

Pro Jahr werden ca. 120 Schilddrüsenoperationen in unserer Klinik erfolgreich durchgeführt. In enger Zusammenarbeit mit spezialisierten Endokrinologen, der HNO-Klinik und ambulanten Praxiseinrichtungen.

  • Struma (Kropf)
  • Schilddrüsenüberfunktion – Schilddrüsenautonomie, Morbus Basedow
  • Nebenschilddrüsenüberfunktion – primärer, sekundärer oder tertiärer Hyperparathyroidismus (HPT)
  • Operationen bei Schilddrüsenkrebs

Die Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie beinhaltet ebenso Eingriffe in der vorderen Brusthöhle (Mediastinum). Dies kann bei intrathorakaler Strumaausdehnung erforderlich werden oder bei seltenen Nebenschilddrüsenlokalisationen und Thymuserkrankungen vorkommen.

Die Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus) ist selten, auf 100.000 kommen 30 Patienten mit dieser Diagnose, und kann zu ganz unterschiedlichen Krankheitserscheinungen führen. Immer häufiger kann der HPT bereits durch Laboruntersuchungen erkannt werden, noch bevor sich Symptome oder Komplikationen durch die Krankheit entwickeln. Richtungsweisend sind dabei ein erhöhtes Kalzium und Parathormon (Nebenschilddrüsenhormon) im Blut.

Es finden sich verschiedene Ursachen einer Nebenschilddrüsenüberfunktion. Neben dem einzelnen gutartigen überaktiven Nebenschilddrüsengeschwulst (Nebenschilddrüsenadenom = primärer Hyperparathyreoidismus) finden sich vorwiegend bei manifesten Nierenfunktionsstörungen Vergrößerungen an allen Nebenschilddrüsen (Nebenschilddrüsenhyperplasie = sekundärer Hyperparathyreoidismus). Heriditäre (vererbte) Nebenschilddrüsenerkrankungen treten im Rahmen multipler endokriner Neubildungen auf (MEN 1 und MEN 2). Sehr selten findet sich als Zufallsbefund ein Nebenschilddrüsenkarzinom.

Der Behandlungserfolg bei Überfunktionen kann bereits während der Operation durch eine Bestimmung des Parathormons und zusätzliche Schnellschnittuntersuchungen bestätigt werden.

Gut- und bösartige Erkrankungen der Nebennieren sind sehr selten. Sie können zu schweren Symptomen bei unterschiedlichen Krankheitsbildern führen und bedürfen in ganz besonderem Maße umfangreicher und spezialisierter endokrinologischer Voruntersuchungen. Bei Vergrößerung einer der beiden Nebennieren, welche unabhängig der Nieren oberhalb derselben liegen, ist die Gefahr einer Bösartigkeit oder die Überproduktion von einem der Nebennierenhormonen (Conn-Syndrom, Cushing-Syndrom, Phäochromozytome) Grund für eine operative Entfernung. Die Operation kann fast immer retroperitoneoskopisch durchgeführt werden. Darunter ist eine besondere minimalinvasive Technik ohne großen Schnitt zu verstehen. Neben dem aggressiven Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) kann in dieser Drüse ein seltener hormonproduzierender Tumor (PaNEN), auch familiär gehäuft, entstehen. Bei diesen in ihrer Symptomatik sehr heterogenen Tumoren (Insulinome, Gastrinome (Zollinger-Ellison-Syndrom), Somatostatinome, Glucagonome, VIPome (Verner-Morrison-Syndrom)) ist häufig dann keine so ausgedehnte Operation wie bei einem Bauchspeicheldrüsenkrebs notwendig.


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3. Schwerpunkt Pankreaschirurgie

Die Behandlung von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse gehört zu unseren täglichen Aufgaben. Diagnostiziert und therapiert werden

  • gut- und bösartige Tumore der Bauchspeicheldrüse
  • akute und chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
  • Zysten und Pseudozysten

Das Pankreaskarzinom macht ca. 3% aller Krebserkrankungen aus. Beschwerden treten erst relativ spät im Erkrankungsverlauf auf. Daher ist eine intensive Diagnostik und Therapie notwendig, deren Voraussetzung an unserer Klinik in Kooperation mit unterschiedlichen Fachdisziplinen bestehen. In unserer wöchentlichen Tumorkonferenz besprechen wir diese Patienten hinsichtlich ihrer onkologischen Behandlung (inklusive multimodaler Konzepte).

Aussicht auf Heilung bietet nach wie vor die chirurgische Therapie. Tumoren der Bauchspeicheldrüse, die operativ entfernt werden können, sollten radikal reseziert werden. Der Ursprung dieser Tumoren kann sehr vielfältig (Adenokarzinome (90-95%), neuroendokrine Tumoren, zystische Tumoren) sein und bestimmt die angestrebte operative Versorgung.

  • Whipple’sche Resektion (Pankreaskopf, Zwölffingerdarm, untere Magendrittel, unteren Gallengang, Gallenblase)
  • Magenerhaltende Pankreaskopf-, Pankreaskorpus- und Pankreasschwanzresektion (inklusive milzerhaltende Resektionsverfahren)
  • Zysten und Pseudozystenchirurgie (Resektion, interventionelle und chirurgische Ableitung)
  • Endoskopische Stents und chirurgische Bypassverfahren bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen (Palliative Chirurgie)

Postoperativ kann, je nach Ausdehnung der Organentfernung, ein insulinpflichtiger Diabetes mellitus oder eine Insuffizienz in der Ausschüttung von Verdauungsenzymen auftreten. Entsprechend werden Schulungen, Ernährungsberatungen und die ambulante diabetologischen und gastroenterologischen Spezialisten organisiert.


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4. Gefäßchirurgie

Die Chirurgische Klinik wurde als interdisziplinäres Gefäßzentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifiziert. Es besteht eine sehr enge Zusammenarbeit mit kooperierenden Kliniken. Seit 2010 ist das Gefäßzentrum in Bautzen komplett (Gefäßchirurgie, Radiologie, Angiologie) zertifiziert. Im Zentrum werden jährlich etwa 1.000 Patienten stationär behandelt.

Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit  stellen die größte Behandlungsgruppe dar. Die Behandlung kann medikamentös, interventionell mit Gefäßaufdehnung/Stentimplantation oder operativ durch Gefäßerweiterungsplastik/Gefäßbypass erfolgen. Die Ausschaltung bzw. Minimierung von Risikofaktoren sind für den langfristigen Behandlungserfolg entscheidend.

Die hochgradige Einengung der Halsschlagader (Karotisstenose) hat ein jährliches Risiko für die Entstehung eines Schlaganfalls von drei Prozent. Die Behandlung von solchen Engstellen kann sowohl durch Aufdehnung mit Stentimplantation oder operativ durchgeführt werden. In der Mehrzahl der Fälle führen wir den Eingriff in lokoregionaler Anästhesie durch.

Aortenprothese

Eine Ruptur eines Bauchaortenaneurysmas (krankhafte Erweiterung der Bauchschlagader) stellt eine extrem lebensbedrohliche Situation für einen Patienten dar. Es ist deshalb besonders wichtig, diese Erkrankung schon frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Neben der klassischen operativen Versorgung der Patienten mit einer Gefäßprothese hat sich zunehmend die interventionelle Technik mit einem Aortenstent etabliert. Hierbei wird die zusammengefaltete Gefäßprothese über die Leistenarterien eingebracht und dann im Bereich der Hauptschlagader entfaltet. Ein großer Bauchschnitt entfällt  bei dieser Technik.


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5. Thoraxchirurgie

Es erfolgen Behandlungen von gutartigen und bösartigen Erkrankungen der Lunge. Dabei kommen auch minimalinvasive Operationsmethoden (VATS) zum Einsatz.

Operationen bei

  • Pneumothorax
  • Maligner Pleuraerguß
  • unklarer Lungenrundherd
  • Bronchialkarzinom

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6. Zertifiziertes Regionales Traumazentrum

Jede Minute zählt,  wenn Schwerletzte, sogenannte Polytraumapatienten, versorgt werden müssen. Die Chirurgische Kliniken im Krankenhaus Bautzen ist seit 2013 als Regionales Traumazentrum zertifiziert.

Ein hochqualifiziertes Ärzteteam übernimmt die zielgerichtete Diagnose und Behandlung dieser Patienten. Schnelle medizinische Hilfe wird so interdisziplinär sichergestellt.


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7. Schwerpunkt Proktologie

Zertifizierte Ärztliche Kontinenzberatungsstelle

Wesentliche proktologische Erkrankungen werden mit der entsprechenden Diagnostik (Rektoskopie, Proktoskopie, Koloskopie, Sphincter-Manometrie, anorektaler Endosonographie), sowie den operativen Behandlungen (Fissurektomie, Hämorrhoidektomie von Abszessen und Fisteln, Operationen bei Rektumprolaps, symptomatischer Rektocele und obstruktivem Defäkationssyndrom, sakrale Nervenmodulation (SNM)) abgebildet.

Oberärztin Dr. med. Ursula Straube  ist als  zertifizierte Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V. registriert, deren Spektrum die Beratung, die Diagnostik und die Therapie von Inkontinenz (Beckenbodenschwäche, Stuhlinkontinenz und Blasenschwäche) umfasst. 

Eine Beckenbodeninsuffizienz kann vielfältig in Erscheinung treten und ist oftmals mit dem Verlust der Fähigkeit Stuhl oder Urin halten zu können verbunden.

 


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