Pressemitteilung 21.02.2012

Pressemitteilung vom 21.02.2012

Warnung vor schweren Vergiftungen durch synthetische Droge
Zwei Jugendliche im Krankenhaus Bautzen behandelt

In der vergangenen Woche mussten zwei jugendliche Patienten mit lebensbedrohlichen Vergiftungen infolge „Maya“-Konsum behandelt werden. „Maya“ ist eine neu in Mode gekommene Kräutermischung, die mit einem synthetischen Cannabinoid besprüht wird. Der Konsum birgt unabsehbare gesundheitliche Risiken.

Am vergangenen Mittwoch wurde ein 15-jähriger, am Donnerstag ein 16-jähriger Jugendlicher mit einer schweren Vergiftung im Krankenhaus Bautzen der Oberlausitz-Kliniken gGmbH aufgenommen. Die jungen Patienten hatten „Maya“ geraucht. Kurz nach der Einnahme der Droge traten Sehstörungen, Herzrasen, Schwindel und schließlich eine Bewusstseinstrübung auf. Daraufhin wurden beide mit dem Rettungswagen in das Krankenhaus gebracht. Dort mussten die Jugendlichen intensivmedizinisch behandelt werden. Nach zwei Tagen wurden sie nach Hause entlassen.

Vor dem Konsum der mit Cannabinoiden versetzten „Räuchermischungen“ wird ausdrücklich gewarnt. Die Einnahme ist mit üblichen Drogentests kaum nachweisbar. Für den behandelnden Mediziner ist der kritische Zustand des Patienten nicht erklärbar. „Bei solchen Symptomen muss man zum Beispiel auch an eine Hirnblutung oder eine Entzündung im Gehirn denken. Deshalb erfolgen unter Umständen diagnostische Maßnahmen, die unnötige Risiken für den Patienten aufweisen, wie etwa eine Computertomografie oder eine Hirnwasserentnahme“, informiert Dr. med. Ulf Winkler, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Krankenhaus Bautzen.

Die synthetischen Drogen werden insbesondere im Internet in verschiedenen Aufmachungen und mit unterschiedlichen Bezeichnungen angeboten, wie zum Beispiel als „Spice“, „Monkees go bananas“, „Maya“, „Bonzai..“, „Jamaican Spirit“ oder „Forest Green“. In den Herstellerangaben werden Kräuter und Pflanzen als Zutaten angegeben. Das klingt zunächst harmlos. Oftmals beinhaltet die Produktbeschreibung den Hinweis, dass die Mischung frei von illegalen Cannabinoiden, Tabak und Nikotin sei. Dem Konsumenten wird der Eindruck einer „legalen Droge“ suggeriert. Chemische Analysen des österreichischen Bundesministeriums für Gesundheit haben jedoch bereits bestätigt, dass viele dieser Produkte nicht die auf den Verpackungen angeführten Inhaltsstoffe, sondern synthetisch hergestellte Chemikalien enthalten. Deren Konsum kann mit nicht absehbaren gesundheitlichen Risiken und Schäden verbunden sein. Besonders problematisch ist, dass der Gehalt an Cannabinoiden schwer zu kalkulieren ist. Das Risiko einer Überdosierung und somit einer ernsthaften Vergiftung ist hoch.

 



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