Pressemitteilung 27.05.2011

Pressemitteilung vom 27.05.2011

Ein EHEC-Fall im Krankenhaus Bautzen

Nach labordiagnostischer Untersuchung und anschließender Bestätigung durch das Gesundheitsamt des Landkreises Bautzen vom 26.5.2011 gab es eine Patientin, die mit einer Durchfallerkrankung behandelt wurde und bei der sich eine EHEC-Infektion bestätigt hat – es handelt sich nicht um einen HUS-Fall.

Bei einer Patientin, die vor zwei Tagen stationär aufgenommen wurde, konnte nach labordiagnostischer Untersuchung eine EHEC-Erkrankung nachgewiesen werden. Hierbei handelt es sich um einen mittelschweren Krankheitsverlauf, der derzeit im häuslichen Umfeld ambulant behandelt wird. Eine engmaschige Betreuung erfolgt durch das Gesundheitsamt. Sie ist nach Informationen durch das Gesundheitsamt wieder auf dem Weg der Besserung.

Kommen Patienten mit Symptomen einer Durchfallerkrankung in unser Krankenhaus, dann wird das Krankheitsbild zunächst mittels Stuhlprobe labordiagnostisch abgeklärt. Bei Verdacht auf EHEC-Bakterien sind spezielle Labor-Untersuchungen erforderlich. Kommt es dabei zu positiven Ergebnissen, besteht die Meldepflicht gegenüber dem Gesundheitsamt. Die räumliche Unterbringung der Erkrankten erfolgt isoliert, dabei werden entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen. Hierzu gehören das Tragen von Schutzkitteln und Handschuhen durch die behandelnden Ärzte und Krankenschwestern sowie die Händedesinfektion vor und nach der Behandlung. Die Oberlausitz-Kliniken gGmbH haben eine eigene Hygieneabteilung, die alle Maßnahmen koordiniert. In Hygienerichtlinien sind alle Maßnahmen, die dem Schutz der betroffenen Erkrankten, aller weiteren Patienten, den Angehörigen, dem Pflegepersonal und behandelnden Ärzten dienen, festgelegt.

Informationen zum Krankheitsverlauf

Nach Informationen des Robert-Koch-Institutes können EHEC-Infektionen klinisch unauffällig verlaufen und somit unerkannt bleiben. Die Mehrzahl der manifesten Erkrankungen tritt als unblutiger, meistens wässriger Durchfall in Erscheinung. Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Schmerzen im Bauchbereich, seltener Fieber. Bei 10 bis 20 % der Erkrankten entwickelt sich als schwere Verlaufsform eine schwere Dickdarmentzündung mit krampfartigen Schmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber. Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen und abwehrgeschwächte Personen erkranken häufiger schwer. Gefürchtet ist das vor allem bei Kindern üblicherweise vorkommende Hämolytisch Urämische Syndrom (HUS), das durch Blutarmut, Mangel an Blutplättchen im Blut und Nierenversagen charakterisiert ist. Diese schwere Komplikation tritt in etwa 5 bis 10 % der symptomatischen EHEC-Infektionen auf. Laut epidemiologischem Lagebericht des Robert-Koch-Institutes (Stand vom 26.05.2011, 15 Uhr) gibt es deutschlandweit 276 HUS-Fälle. Die Übertragung erfolgt in den seltensten Fällen durch Personenkontakt, sondern in der Regel durch kontaminierte Lebensmittel.

Bürgerinformationen zur EHEC-Infektion und Hygienehinweise finden Sie auch auf den Internetseiten vom Landkreis Bautzen

 



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